Endlich mal wieder ein Sieg im Pfinztal-Derby ATSV brauchte lange bis zur endgültigen Entscheidung
Es ist mal wieder an der Zeit, dachten und hofften viele auf ATSV-Seite, den Nachbarn Spvgg Söllingen endlich wieder in einem Pflichtspiel zu bezwingen. Was in den 1960-er und 70-er Jahren regelmäßig der Fall war, misslang im letzten Jahrzehnt nämlich fortlaufend.
Nun aber nach zwei Saisoneröffnungsspielen war das ATSV-Selbstvertrauen gestärkt und wurde auch noch dadurch gehoben, weil Söllingen wegen Urlaubs auf seine „Lebensversicherung“, wie es in den letzten Jahren öfter in der Presse hieß, seinen Torjäger und Spielmacher Pablo von Schnitzler verzichten musste. Dass die Söllinger Elf dann aber verstärkt sich auf das Kämpferische und bedingungslosen Einsatz besinnt, war bekannt und bestätigte sich nun auch wieder. Die spielerisch eigentlich überlegenen Platzherren hatten damit durchgängig ihre Probleme, agierten auch vielfach mit einer unverständlichen Nervosität, die dem Gast die Arbeit erleichterte, und ließen vor allem in der zweiten Spielhälfte zu viele Torgelegenheiten ungenutzt.
Die Gäste mussten bereits in der Anfangsphase ihren Abwehrspieler Kayser wegen Muskelverletzung ersetzen. In der 21.Minute brach M.Knodel für die Gastgeber den Bann und setzte einen 16 m – Schuss flach in die Ecke. Etwas überraschend kamen die Günther-Schützlinge in der 37.Minute nach einem schnellen Konter nach Abwehrlücke zum 1:1 Ausgleich. Mit diesem Ergebnis ging es auch in die wohlverdiente Pause bei hochsommerlichen Temperaturen.
Keine drei Minuten waren in Hälfte 2 gespielt, als der Ex-Söllinger L.Beqiraj den guten Söllinger Keeper Seel auf dem falschen Fuß erwischte und zum 2:1 für den ATSV eindrückte. Wiederum gab sich die Spvgg noch nicht geschlagen, denn nach einem glänzend abgewehrten Ball von Torhüter H.Gauß kamen die Gäste noch einmal in Ballbesitz und D.Gerber traf mit Hilfe des Innenpfostens in der 56.Minute wieder zum Ausgleich.
A.Puma ließ sich dann zu einer Schwalbe hinreißen und sah dafür von Schiri Rohwedder nach in der ersten Halbzeit bereits erhaltenem Gelb die gelb-rote Karte. Die Gäste mühten sich aber mit weiten Bällen weiter im Spiel zu bleiben, gerieten aber spätestens in der 61.Minute auf die Verliererstraße, als der eingewechselte M. Geggus ein sauberes Zuspiel von A.Mall zum 3:2 verwertete. Gegen eine nun öfter aufgerückte Spvgg-Defensive hatten die Platzherren dann eine ganze Reihe bester Konterchancen, die jedoch lange durch Unkonzentriertheiten, Nachlässigkeiten und falsche Entscheidungen „vermasselt“ wurden. Erst S.Aymar sorgte in Min. 90 + 3 für die endgültige Entscheidung, als er seinen erneuten Freilauf endlich zum finalen Treffer verwertete.
Fazit: Ein für beide Seiten schweres Spiel, das mit wenigen Ausnahmen in fairem Rahmen ablief und letztendlich doch einen verdienten Sieger fand. Auch so ein Spiel muss erst mal gewonnen werden. Einen Schönheitspreis hatte es nicht verdient. Aber Mund abputzen: Es zählen in erster Linie die errungenen drei Punkte.
Drei Spiele, neun Punkte – man hielt dies vor Rundenbeginn kaum für möglich.
Am Sonntag wartet auf unsere Mannschaft die anspruchsvolle Aufgabe beim FC Neureut, dem mit einem Sieg beim FV Leopoldshafen ein Lebenszeichen gelang. Chancenlos braucht man aber nicht in den Karlsruher Norden fahren. (kw)