Kleinsteinbach gewinnt auch das zweite Pfinztal-Derby / Nach Leistungssteigerung in Hälfte 2 ATSV verdienter Sieger
Wie immer lag über dem Pfinztal-Derby eine gewisse Spannung, hatten die Platzherren doch bisher in den ersten sechs Saisonspielen alles gewonnen, um dann zweimal zu schwächeln, der FC Viktoria nach mäßigem Start mit Siegen in den letzten Spielen viel Aufwind verspürt. Dass die Gäste ein spiel- und kampfstarker Aufsteiger sind, wusste man beim ATSV, der zunächst eine spielerische Überlegenheit der Gäste anerkennen musste, obwohl die eine große Chance der ersten Viertelstunde durch A.Mall auf Seiten des ATSV lag, der bei seinem Abschluss aber etwas zu hoch zielte.
Die Gastgeber bevorzugten ihr Kombinationsspiel, scheiterten aber immer wieder im Spielaufbau an den misslichen Platzverhältnissen. Die Platzherren mussten auf Torhüter H.Gauß und auf M.Geggus verzichten, hatten aber mit A.Arndt einen fast fehlerfreien Ersatz im Kasten, der ein guter Rückhalt seiner Mannschaft war. Ein Wechsel war dann auch noch nach bereits sechs Minuten notwendig, als Verteidiger N.Brückel wegen einer Fleischwunde am Knie ausgewechselt werden musste. S.Lindörfer fügte sich nahtlos ein.
Trainer Tromba überraschte mit einer neuen Aufstellungsvariante mit dem etatmäßigen Außenstürmer S.Seeger als Verteidiger und J.Grauer im zentralen Mittelfeld, wo sich die jeweils laufstärksten Spieler beider Mannschaften, J.Grauer und L.Müller, neutralisierten. Dadurch war den Gästen der Zuspieler für Goalgetter Zemler genommen, und ATSV-Co-Trainer M.Kurtolli regelte die Abwehrorganisation dadurch leichter. Dennoch wirkte der FC in der ersten Hälfte etwas reifer, ohne allerdings bis auf eine Ausnahme große Torchancen zu haben. Die Führung der Gäste resultierte aus einem unnötig verursachten Eckball, den M.Ernst im Gewühl vor dem Tor über die Linie drückte.
Der ATSV zeigte sich aber nach der Pause von Anfang an als die aggressivere und gefährlichere Mannschaft. Durch die schnellere Überbrückung des Mittelfeldes und durch weite Diagonalbälle brachte man die Abwehr der Gäste gegen die schnellen ATSV-Angreifer vermehrt unter Druck. Vor allem der sonstige Ergänzungsspieler P.Wrubel leistete ein großes Laufpensum und war auch an der Vorbereitung aller drei ATSV-Tore beteiligt. In der 61.Minute verdienten sich die Gastgeber den 1:1 Ausgleich, als S.Aymar am Ende einer Angriffskette Muraschow im FC-Tor überwand. In der 65.Minute erreichte M.Knodel ein Anspiel in der Angriffsmitte, kurze Drehung und trockener, flacher Abschluss, unerreichbar für den Keeper: 2:1. Die Gäste mühten sich zwar um Ergebniskorrektur, echt gefährlich wurden sie aber nicht mehr.
Wermutstropfen in der 87.Minute für den ATSV: Der bereits gelb-verwarnte S.Aymar musste nach einem Foulspiel mit Gelb-Rot vom Platz, eine vertretbare Entscheidung des insgesamt souveränen Schiri-Gespanns. Mit Einwechslungen von Nachwuchsspielern überstanden die Platzherren die letzten Minuten, einschleßlich Nachspielzeit. Vielmehr war es jedoch der stets umtriebige A.Mall, der in der 89.Minute den aus seinem Kasten eilenden Torwart umkurvte und zum umjubelten 3:1 einnetzte.
Ein letztendlich verdienter Derbysieg – wie auch von Verbandssportlehrer Rainer Scharinger als Spielbeobachter bestätigt - , der dem ATSV samt Anhang nach den unnötigen Punktverlusten vom Donnerstag in Auerbach guttat. Die Bilanz von sieben Siegen in neun Spielen kann als Zwischenbilanz die oberen Pfinztäler voll zufriedenstellen. Es warten jetzt aber noch schwierige Spiele, beginnend am Sonntag bei der SG Daxlanden und dann auch gegen Malsch, Spöck und Weingarten. Bange muss es aber unserer Mannschaft beim Abrufen ihrer Leistungsfähigkeit gegen keinen Gegner sein.
Ins positive Bild am Pfinztal-Vergleichssonntag passte der 2:1 Sieg von ATSV II gegen SpG Berghausen III/Wöschbach II. (kw)
ATSV Kleinsteinbach