Über 1:1 und 3:1 zum 3:3 und anschließendem ATSV-Chancenwucher noch zum 5:3 Sieg Knielingens
In ein Wechselbad der Gefühle wurden die Anhänger beider Mannschaften beim Spiel des Tabellenzweiten gegen den -vierten getaucht. Die hohe Zahl an Treffern sind ein Indiz, wo die Stärken der beiden Teams lagen. Nach Ansicht der Kleinsteinbacher war der Landesliga-Absteiger im Offensivbereich bisher stärkster Gegner in dieser Saison, und es sah zunächst so aus, dass die Pfinztaler, die situationsbedingt Umstellungen vornehmen mussten, der Angriffswucht der Platzherren Tribut zollen mussten. Die Dreierkette erwies sich nicht gerade als Glücksgriff gegen die gewieften Angreifer der Knielinger, bei denen besonders der bewegliche Ex-Grünwettersbacher A.Müller und der erfahrene M.Altintop auffielen. Mit drei bzw. zwei Toren waren diese auch Garanten für den VFB-Sieg. Hinzu kam, dass der ATSV den vierten Torhüter in dieser Saison einsetzen mussten. Berufliche, gesundheitliche und Verletzungsgründe zwangen zur Notlösung mit J.Loidlzwischen den Pfosten, der in der vergangenen Saison seine Karriere beendet hatte und sich jetzt dankenswerterweise ohne Training zur Verfügung stellte.
Nun zum Spielgeschehen der Reihe nach: Der ATSV antwortete nach der VFB-Führung in der 11.Minute bereits in der 13.Minute durch M.Knodel, der einen Eckball von S.Aymar zum 1.1.einköpfte. Die meist über links vorgetragenen Angriffe der Platzherren rissen Lücken in den ATSV-Abwehrverbund, und so waren zwei weitere Treffer zum 3:1 Halbzeitstand die fast logische Folge. Die Gäste hielten zwar dagegen, konnten aber trotz einer Eckballserie und einem vom Torhüter glänzend gehaltenen Freistoß von S.Aymar kein weiteres Unheil mehr anrichten.
Ganz anders die Konstellation in der zweiten Hälfte. Der ATSV übernahm nach Umstellungen nun die Spielhoheit und brachte die Stellmacher-Truppe mit schnell vorgetragenen Angriffen in Nöte. Schon in der 48.Minute erzielte S.Aymar den Anschlusstreffer zum 3:2 und fünf Minuten später erzielte M.Knodel mit hartem Schuss von der Strafraumgrenze den Ausgleich. Die Platzherren wankten und schienen jetzt sogar auf der Verliererstraße. Hätten zwei Freiläufe auf das Tor mit Riesenchancen oder weitere aussichtsreiche Gelegenheiten zur Führung genutzt werden können, wäre für den Favoriten der Spielverlust wohl eingetreten. Verletzungsbedingt wechseln musste der ATSV dann noch Co-Trainer M.Kurtolli, und so wogte das kampfbetonte, schnelle Spiel hin und her mit Chancen auf beiden Seiten. J.Loidl hielt zunächst noch nach selbstverschuldetem Strafstoß denselben, wurde dann aber zum Pechvogel, als er auch einen zweiten Freistoß aus den Händen gleiten ließ und der VFB das Geschenk annahm. Unglücklich für den ATSV auch noch die Rücknahme eines vom Schiri zunächst verhängten Elfmeters auf Intervention seiner Linienrichterin (das Vergehen wurde vor die Strafraumlinie geortet) sowie ein ausbleibender Pfiff nach Foulspiel, in dessen Folge die Platzherren sogar noch in Minute 90 +3 zum 5:3 kamen. Ein glücklicher, wenn auch nicht unverdienter Sieg der Aufstiegsanwärter vom Rhein.
Mit dem TV Spöck gibt der ungeschlagene Primus der Kreisliga am kommenden Sonntag 15 Uhr seine Visitenkarte in Kleinsteinbach ab. Knüpft unsere Mannschaft an die in Knielingen im zweiten Durchgang gezeigten Leistungen an und steht man im Abwehrverbund noch kompakter, dann muss der Sieger nicht unbedingt Spöck heißen. Man darf auf das Duell gespannt sein! (kw)